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Ernährungssouveränität als feministische Praxis
Ort: W3_Seminarraum
Mit: Amy Geisler und Viktoria Hellfeier, Bildungsreferentinnen der W3_
Frauen und weiblich sozialisierte Personen spielen eine zentrale Rolle. Sie leisten 90 Prozent der Arbeit in der Herstellung, Zubereitung und dem Kauf von Lebensmitteln, verfügen über essenzielles Wissen und verwalten Saatgut, besitzen jedoch selten Land und sind besonders häufig von Hunger betroffen. Vor diesem Hintergrund sollen in der Denkwerkstatt globale, ökologische und soziale Probleme der neoliberalen Agrarpolitik sowie die Bedeutung von Gender und feministischen Konzepten für Ernährungssouveränität beleuchtet werden.Die Agenda 2030 der UN zielt auf Ernährungssicherheit ab, doch eine erhöhte Lebensmittelproduktion allein reicht nicht aus. Die unzureichende Verteilung sowie die sozialen und ökologischen Bedingungen der Produktion bleiben oft unbeachtet. Bewegungen aus dem globalen Süden setzen dem Konzept der Ernährungssicherheit das der Ernährungssouveränität entgegen.Weltweit leidet jeder 11. Mensch unter chronischem Hunger, während über ein Drittel der produzierten Lebensmittel verschwendet wird. Obwohl rechnerisch genug Nahrung für alle vorhanden ist, ist das globale Ernährungssystem weder nachhaltig noch gerecht. Unökologische Anbaumethoden, ungleiche Handelsstrukturen und Abhängigkeiten verschärfen Umweltzerstörung, Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Katastrophen, Konflikte und die Covid-19-Pandemie haben die Krise zusätzlich verstärkt.
Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projekts VerCAREte Verhältnisse